Projektvorstellung der
Netzwerkgemeinschaft Kunreuth
Demographischen Berechnungen zufolge, werden im Jahr 2030 in Kunreuth mit Weingarts
57, in den Ortschaften Mittel- und Oberehrenbach 29, in Gaiganz 10 und in Dobenreuth 13
Pflegebedürftige Menschen leben.
Der Bevölkerungsstand der Gemeinde Kunreuth von 65- jährigen und älteren Mitbürgern
wird von derzeit 290 bis 2030 auf über 360 Personen ansteigen. Aller Voraussicht nach
werden darunter auch hilfebedürftige Menschen sein, die noch über keinen Pflegegrad
verfügen und daher keine Leistungen aus der Pflegeversicherung erwarten können.
In Anbetracht dieser Entwicklung wird deutlich, dass Angebote benötigt werden, die ältere
Menschen in ihrer Lebensführung unterstützen, und zwar dort, wo die große Mehrheit der
Älteren lebt, und auch leben möchte, nämlich in ihrem bisherigen Zuhause.
Für unsere jetzigen und zukünftigen Senioren und für Menschen, die auf Hilfe von
Außenstehenden angewiesen sind, werden die Möglichkeiten zur eigenen Entscheidung bei
der Wahl der in Anspruch zu nehmenden Dienste und Einrichtungen somit immer
bedeutsamer.
Gleichzeitig werden die Dienste und Einrichtungen der professionellen Anbieter immer
weiter ausgedünnt. Nicht zuletzt durch deren Personalmangel sind unterstützende und
entlastende Angebote für die kommerziellen Anbieter wirtschaftlich zunehmend
uninteressant. Die Übersichtlichkeit des Pflegemarktes ist - sowohl für Angehörige wie erst
recht für ältere Menschen - nicht, oder nur mit Beratung durchschaubar.
Aus diesem Grund hat sich die Gemeinde Kunreuth in Zusammenarbeit mit dem örtlichen
Verein “hier lässt sich´s leben e.V.“ entschieden, eine Netzwerkgemeinschaft zu gründen.
Angebote anderer Träger in der Gemeinde Kunreuth und Umgebung:
In Kunreuth selbst und auch in einem Radius von 10 km gibt es kein weiteres Angebot und ist
auch z.Zt. nichts Weiteres in Planung. Eine Sozialstation gibt es in Gräfenberg, eine
Tagespflege in Egloffstein – Mostviel, beide Einrichtungen sind unter der Trägerschaft des
Diakonischen Werkes Bamberg – Forchheim e.V. und eine weitere Sozialstation ist in
Igensdorf, hier ist der Träger der Förderkreis Igensdorf.
Weitere Angebote gibt es nicht!
Was bedeutet das für die Betroffenen in der Gemeinde und was ist unsere Zielgruppe?
Es bedeutet:
- Leben und wohnen wie ich es gewohnt bin
- Leben und wohnen wie ich es gewohnt bin
- Den Alltag so weit wie möglich selbst gestalten
- Hilfe bei Bedarf anfordern
- Entlastung der Angehörigen so weit wie möglich
- Am sozialen Leben (Dorfleben) trotz Hilfsbedarf aktiv teilnehmen zu können....
…… wird erst durch unser Angebot an Dienstleistungen und Betreuung
„vor Ort“ möglich
Grundsätzlich sollen mit dem Projekt älter werdende Gemeindemitglieder, Menschen mit
körperlichen Einschränkungen, sowie deren Angehörige, die sich Gedanken machen, wie
zukünftig eine bedarfsgerechte Versorgung ermöglicht werden kann erreicht werden.
Projektidee
Die Idee der Netzwerkgemeinschaft „da bin i daham“ basiert auf dem Wunsch vieler älterer
Menschen, den dritten Lebensabschnitt möglichst selbständig in der eigenen Wohnung und
dem vertrauten sozialen Umfeld zu verbringen. Zur Verwirklichung dieses Anliegens muss ein
breites Dienstleistungsangebot bereitgestellt werden, dass ältere und behinderte Menschen
in ihrer häuslichen Umgebung unterstützt, auch wenn gesundheitliche Probleme auftreten.
Aus dem Bedürfnis älterer Menschen nach mehr Selbständigkeit, Selbstbestimmung und
Lebensqualität resultieren daher folgende Ziele:
betreut in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben
bedeutet:
- Selbständigkeit, aber auch Sicherheit
- Erhalt bzw. Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen mit und ohne Behinderung.
- Verbindlichkeit durch die Bereithaltung von Hilfen durch die Träger
- soziale Beratung für Betreuungsnehmer und Angehörige
- Organisation und Hilfen aus einer Hand durch Netzwerkarbeit
- Prüfung der Machbarkeit durch den Erstbesuch einer Pflegefachkraft
- professionelle Ermittlung des Hilfsbedarfes durch eine geschulte Fachkraft, daher keine Über- oder Unterversorgung
Das Netzwerk möchte da tätig werden, wo Hilfe und vor allem Entlastung nötig ist.
Kriterien für die Entscheidung dieses Angebotes können demnach – einzeln oder in
Kombination – folgende sein:
- ein gewisses Maß an Hilfs- und / oder Pflegebedürftigkeit,
- ein gewisses Maß an Hilfs- und / oder Pflegebedürftigkeit,
- Vorsorge für den (überlebenden) Partner,
- Wunsch nach Unabhängigkeit von Angehörigen,
- fehlende Unterstützung durch Angehörige, da es keine gibt oder die Angehörigen nicht in der Nähe wohnen,
- Unterstützung und Entlastung von Angehörigen
- fehlende oder wenig Kontakte nach außen,
- finanzielle Aspekte (i.d.R. günstige Alternative zu stationären Einrichtungen und kommerziellen Anbietern),
- flexible Anpassung der Hilfen (Ausweitung oder Reduzierung nach Bedarf).
Es wird daher zunehmend wichtiger, dafür zu sorgen, dass die Unterstützung so erfolgen
soll, wie ich als Pflegebedürftiger es wünsche. Voraussetzung hierfür wäre neben der
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht eine Pflegeverfügung, die zum einen meine
Wünsche zur Pflege und Aufenthalt, wie auch meine Wünsche zu verschiedenen
Pflegeanbietern (ambulant, teilstationär oder stationär) die für mich in Frage kommen
enthält.
Was würde das angedachte Projekt an Leistungen anbieten?
Das Angebot beinhaltet Leistungen wie z.B.
- Besuchsdienst für Gespräche oder Spiele
- Hilfe bei Behördenangelegenheiten
- Versorgung der Haustiere
- Versorgung der Blumen
- Unterstützung beim Einkauf
- Begleitung bei Aktivitäten
- Begleitung zu Gottesdienstbesuche
- Beratungen für Pflege, Wohnraumanpassung
- Vermittlung von Pflegeberatung
- Seelsorgerische Begleitung
- Zubereitung kleinerer Mahlzeiten
- Fahrdienste
- Begleitung und Unterstützung bei Arztbesuchen
- Etc.
Projektumsetzung
Die Umsetzung des Projektes erfolgt durch eine ausgebildete Pflegefachkraft, einer
Stellvertretung sowie den Netzwerkpartnern. Alle zusammen stehen im regelmäßigen
Austausch, damit sich das Projekt weiterentwickelt.
Größten Wert legen wir auf wertschätzenden und respektvollem Umgang mit den
zukünftigen Kunden, Kollegen und Kooperationspartnern. Wir möchten das uns
entgegengebrachte Vertrauen nicht enttäuschen – Vertrauen setzt Ehrlichkeit voraus!
Unser Projekt soll (bis auf die – auch rechtlich – notwendige Pflegefachkraft) ausschließlich
mit ehrenamtlichen Helfenden umgesetzt werden
Das Projekt wird regelmäßig und verlässlich angeboten. Es wird auf Dauer den
Hilfebedürftigen zur Verfügung stehen, den Bedürfnissen angepasst oder nach Bedarf
erweitert, z.B. mit einer Betreuungsgruppe.
Qualifikation der ehrenamtlichen Helfer
Alle ehrenamtlichen Helfer müssen eine Schulung absolvieren. Die Schulung umfasst
insgesamt 40 Unterrichtseinheiten und ist aufgeteilt in 3 verschiedenen Modulen.
Die Schulung erfolgte auf der Grundlage des Schulungskonzeptes zur Erbringung von
Leistungen gemäß § 45a SGB XI, des bayrischen Staatsministerium für Gesundheit und
Pflege.
Die Durchführung der Schulung erfolgt durch die Deutsche Alzheimer Gesellschaft.
Alle ehrenamtlichen Helfer erhalten nach Abschluss der Schulung ein Zertifikat.
Zur weiteren Qualifikation finden regelmäßige Teambesprechungen statt.
Ihre Ansprechpartnerin für Fragen
Frau Irmgard Ginzel
Telefonnummer: 0160 6025917
E-Mail-Adresse: alltagsbegleiter@kunreuth-aktiv.de
hier gehts zu den Formularen
13.02.2022: Expertin weiß Rat: So geht eine Pflegeverfügung
31.01.2022: Netzwerkprojekt „Alltagsbegleiter“ für Igensdorf und Kunreuth
21.01.2022: Sind Sie dabei - Werden Sie unser Netzwerkpartner!
10.01.2022: Mit Unterstützung so lange wie möglich, in den eigenen vier Wänden leben
07.01.2022: Kunreuther Verein „Hier lässt sich’s leben“ sucht Alltagsbetreuer
29.12.2021: Alltagsbegleiter - Projektvorstellung der Netzwerkgemeinschaft Kunreuth